Amazon-Suchtrends: Wie Onlinehändler sie für sich nutzen

Im Suchbegriff-Bericht von Amazons „Brand Analytics“ werden die beliebtesten Suchbegriffe auf den Amazon-Marktplätzen für einen bestimmten Zeitraum aufgeführt. Wer es versteht, diese Trends richtig zu deuten, kann einen erheblichen Wettbewerbsvorteil für seinen Online-Shop erzielen.

So wurde der Suchbegriff „Squid Game“ beispielsweise nur eine Woche nach dem Serien-Start bei Netflix auf den Suchfrequenzrang 4 katapultiert. Genauso wie die verwandten Suchbegriffe „Squid Game Kostüm“ und „Squid Game Maske“. Sie lagen anschließend unter den Top 25 Suchbegriffen.

Ein ähnliches Szenario spielte sich bei den sogenannten Pop-its ab. Die Spielzeuge lagen im Juli 2020 noch auf Rang 141.423. Als sie über die Social-Media-Plattform Tiktok an Popularität gewannen, ist der Suchbegriff auf Rang 2 gestiegen. 

Aber auch die Saisonalität spielt bei den Suchtrends eine Rolle. Für bestimmte Produkte hat beispielsweise der Muttertag einen Einfluss auf die Suchfrequenz-Ränge. In der Woche vor dem Muttertag waren beispielsweise die drei meistgesuchten Suchbegriffe „Muttertagsgeschenk“, „Muttertag“ und „Muttertagsgeschenke für Mama“.

Das Weltgeschehen beeinflusst die Suchtrends

Neben den aktuellen Trends und der Saisonalität bestimmter Produkte, bestimmt auch das Weltgeschehen die Rangfolge der Suchtrends auf Amazon. Beispielsweise haben sich seit dem Angriff von Russland auf die Ukraine am 24. Februar die Suchtrends stark verändert. Fortan waren Begriffe wie „Sonnenblumenöl“, „Mehl“ oder „Senf“ unter den meistgesuchten Begriffen – obwohl sie zuvor im Zehntausender-Bereich zu finden waren.

Kurzzeitig war „Sonnenblumenöl“ sogar auf Platz 1 im Suchfrequenzrand, als die Berichterstattung dahingehend zunahm, dass das Öl aufgrund des Krieges in der Ukraine knapp werden könnte. Insgesamt eineinhalb Monate hielt sich der Begriff in den Top 10 der Suchbegriffe.

Ähnliches ließ sich auch im Rahmen der Corona-Pandemie beobachten. Der Begriff „Mundschutz Maske“ stieg im Mai 2020 auf Platz 1, nachdem die mediale Berichterstattung über das Virus in Deutschland zunahm und darauf hingewiesen wurde, dass man sich mit einer Maske dagegen schützen könne.

Wie Trends rechtzeitig erkannt werden können

Online-Händler können mit dem Amazon-Suchbegriff-Bericht ihre Listings mithilfe der wichtigsten Suchbegriffe optimieren.

Zusätzlich zu den beliebtesten Suchbegriffen legt Amazon auch Wert auf die drei ASINs, die nach einer spezifischen Suchanfrage auf Amazon am häufigsten angeklickt wurden. Für diese drei Produkte werden ebenfalls die Klick- und Umsatzanteile angezeigt. So können Anbieter also beispielsweise nach ihren eigenen ASINs suchen und einsehen, wie viele Nutzer auf die Produkte geklickt haben. Auch kann so ermittelt werden, welche Konkurrenten für dieselben Keywords gelistet werden und wie hoch wiederum deren Klick- und Umsatzanteil im Vergleich zu den eigenen Produkten ist.

Wer diese Trends rechtzeitig erkennt, kann seine eigenen Produkte entsprechend hinsichtlich dieser pushen und sich somit einen Wettbewerbsvorteil sichern. 

Hierfür sind Werbeanzeigen auf Amazon zwingend notwendig. Um das möglichst effizient zu halten, können PPC-Management-Tools helfen. Sie überprüfen die Performance der jeweiligen Werbeanzeigen fortlaufend und machen sie durch regelbasierte Keyword- und Gebotsanpassungen profitabler.

Auch sollten Händler ein Auge auf große Verkaufsevents, wie dem Amazon Prime Day, haben. Vorher sollte geprüft werden, welche Suchbegriffe gut ranken und die Produkte aus dieser Kategorie dann zusätzlich bewerben und die Budgets dafür erhöhen.

12. August 2022