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Schöne neue (Fernseh-)welt

Wer im Titel die Anlehnung zu Aldous Huxleys’ “Schöne neue Welt” direkt bemerkt hat, der kann sich den Zusammenhang zu unserem wöchentlichen Beitrag wahrscheinlich schon denken. Thema ist nämlich die künstliche Intelligenz, die es nun in Form eines neuen Werbeformats auch ins Fernsehen schafft. RTL ist in Deutschland die erste Mediengruppe, die sich diesem neuen Format bedient, das sich “Contextual Video Tagging” nennt.

Werbung im Fernsehen ist ja nichts neues, aber hinter CVT verbirgt sich ein ganz neuer Algorithmus der sozusagen mit Spracherkennung arbeitet. Eingesetzt wird diese beispielsweise in der TV-Sendung “Das perfekte Dinner” auf dem Sender Vox. Dabei wird immer dann Werbung ausgestrahlt, wenn bestimmte Worte fallen die hier z.B. mit dem Lebensmittelmarkt “Rewe” in Verbindung stehen oder die von dem Markt verkauft werden, z.B. “Kirschtomaten”, “frisch” oder “gesund”. Das System erkennt den Begriff mittels KI und sendet die Werbung in positiv assoziierten Szenen aus.

Künstliche Intelligenz wird allerdings schon länger von Fernsehsendern genutzt. Dabei wurde KI erst nur auf TV Now genutzt. Ad Alliance setzt bereits seit 2 Jahren KI in auf den eigenen Sendern ein. Frank Vogel, Manager der Vermarktungseinheit Ad Alliance, bestätigte, dass das Contextual Video Tagging sehr gut beim Publikum ankäme.

In der Marketingwelt spielt KI eine zentrale Rolle, denn es ist nicht mehr so, dass Werbung blind in die Masse hineingesendet wird, im Gegenteil, die Zielgruppen werden vorher schon inspiziert, sodass Werbung individuell zugeschnitten werden kann und am Ende genau die Nutzer erreicht, die für Unternehmen am wichtigsten sind.

Jetzt ist der Prozentbereich des Umsatzes durch das neue Werbeformat noch nicht sonderlich groß und auch die wirtschaftliche Bedeutung ist eher gering, dennoch ist es ein Format, das zukünftig immer mehr an Bedeutung gewinnen könnte.

Neben Contextual Video Tagging wendet RTL “Emotional Based Targeting” an. Dieses Format basiert auf Emotionen wie Wut, Neugier oder Freude statt besondere Begriffe zu werten. Dabei wird auch der Kundenwunsch getrackt, sodass Kundenwunsch und Emotion aufeinander abgestimmt werden und anschließend ein passender Spot gesendet wird. Unternehmen buchen dann jeweilige Emotionen zu denen ihr Werbespot gesendet werden soll.

Und obwohl die digitale Werbung vergleichsweise gut durch die Krise komme, sei es wichtig eine Unabhängigkeit zu den Megaplattformen so wie Google und Facebook zu haben. Die Integrierung künstlicher Intelligenz könne Unternehmen dabei helfen, so der ZAW-Präsident Andreas Schubert.

9. November 2020